Donnerstag, 5. Dezember 2013

Weihnachten und die eigene Spur

Schöpferkraft und Weihnachten

Jedes Jahr erlebe ich mit Verwunderung das selbe Geschehen: Menschen, die schon lange auf dem Weg sind, fühlen sich als leidende Opfer der Vorweihnachtszeit und der anstehenden Familienfeste! . Wie oft höre ich den Satz: "Am Liebsten würde ich Weihnachten gar nicht da sein!" oder "Wäre es nur schon vorüber!"
Eines ist klar, sofern wir nicht nach Asien reisen wo Weihnachten einfach nicht gefeiert wird, nötigen die kollektiven Energien an Weihnachten uns dazu, dass wir eine stimmige Form für uns finden. Denn wer möchte während alle im trauten Heim feiern schon allein sein? Wir können es nicht einfach ausfallen lassen! 

Ich hatte das Glück in einer freigistigen Familie der Sechziger Jahre aufzuwachsen. Meine Prägung ließ mich alle Rituale, die die Gesellschaft vorgibt von Jugend an in Frage stellen. Ob das gut oder schlecht war möchte ich nicht bewerten. Es hatte auf jeden Fall eines zur Folge: Weihnachten blieb bis heute eine Sache der eigenen Kreativität und der Wahlmöglichkeit. Die Fragen, die wir uns stellten und die uns dann in einen schöpferischen Prozess brachten möchte ich hier heute mit allen teilen, die ihre Schöpferkraft wirklich in alle Bereiche ihres Lebens bringen möchten:
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Bei uns wurde gefragt:
  • Wie wollen wir diesmal feiern?
  • Wo wollen wir feiern?
  • Wer will diesmal mit wem und an welchem Tag feiern?
  • Wer hat Lust zu kochen? 
  • Wollen wir uns Geschenke machen oder diesmal nicht?
  • Wollen den Baum diesmal lieber im Wald stehen lassen?
  • Fühlt sich jemand hingezogen in die Kirche zu gehen?
  • Wollen wir mal einen ganz anderen Menschen einladen?
  • Hat jemand Lust zu singen?
  • Gibt es jemanden, der nicht weiß wo er Weihnachten verbringen soll, und laden wir den ein?

Ich erlaube mir, dass noch tiefere Fragen auftauchen

  • Was für Rituale brauche ich für mich in der tiefsten dunkelsten Winterzeit?
  • Was lässt mich die Heiligkeit des Lebens spüren und wie möchte ich das teilen?
  • Wie kann ich meine Art der Spiritualität und in meine Familie einbringen?
  • Wen empfinde ich eigentlich als meine Familie? Wen davon möchte ich sehen?
  • Was ist es, dass ich wirklich von Herzen in den Mittelpunkt eines jährlichen Festes stellen möchte?
  • Was kann ich gestalten und einbringen, damit ich mich stimmig fühle?
  • Wie viel Zeit brauche ich an diesen Tagen für mich und die Stille, und wie viel Zeit in der Gemeinschaft?
  • Wie und wann möchte ich das alles denen kommunizieren, die Weihnachten wie bisher feiern wollen?

Wenn du magst, nimm dir am nächsten Adventssonntag eine Stunde Zeit und beantworte aufrichtig alle meine Fragen. Triff dann eine Entscheidung die zu einer Handlung führt.
Sei der Schöpfer, die Schöpferin deines Dezembers 2013.
Die neue Zeit ist da und wir halten sie in den Händen!

Ich freue mich, dass ich meinen Freigeist hier mit dir teilen durfte!

Katrin Grassmann

PS: Über Erfahrungsberichte freu ich mich sehr.


KATRIN GRASSMANN
Institut für persönliche Entwicklung und ganzheitliche Stimmarbeit
www.katrin-grassmann.de

Dienstag, 15. Oktober 2013

Individualität und Gemeinschaft

Seit vielen Jahren, eigentlich seit ich denken kann beschäftigt mich das Thema Gemeinschaft und eine leise Sehnsucht nach einer selbstgewählten unterstützenden "Familie" taucht in regelmäßigen Wellen in meinem Inneren auf. Tatsächlich lebe ich aber - wie so viele meiner Freunde - seit Jahren entweder in Partnerschaft, Kleinfamilie oder ganz allein!
Der Frage wie es zu dieser Diskrepanz kommt, bin ich auf den Grund gegangen und habe meine inneren Bedürfnisse einmal untersucht:
Z.B. das Bedürfnis nach
  • Selbstbestimmung
  • Freiheit
  • Ungestört sein
  • Stille
  • Nichts absprechen müssen
  • Allein sein
  • Künstlerische Freiheit
steht kraftvoll dem anderen Feld der Bedürfnisse gegenüber:
  • Geborgenheit
  • Gehalten sein
  • Versorgt sein 
  • Arbeit teilen
  • Sich absprechen können
  • Nicht überlegen müssen, wo man die Feiertage verbringt und mit wem man Sonntags frühstückt...
In vielen Gesprächen mit Freunden und Klienten taucht immer wieder die selbe Vision auf: "Ich könnte nur in Gemeinschaft leben, wenn ich meine eigene Wohnung darin hätte, zumindest mein eigenes Bad,... oder meine eigene Küche...Man stellt sich eine Runde von kleinen Häuschen vor, in der jeder seine eigene Terrasse hat...

Ich bin sicher, dass wir für die neue Welt auch eine neue Architektur für unser Bedürfnis nach Gemeinschaft und Individualität brauchen. Aber ich spüre die Notwendigkeit,  zunächst eine neue Beziehungskultur, neue Kommunikationsformen zu erlernen.
Es ist die Fähigkeit, im Sowohl-als-auch zu sein:
  • Ich folge meiner eigenen Spur und achte dabei die deine
  • Ich bin mir selbst treu und achte deine Selbsttreue
  • Ich höre deine Bedürfnisse und achte meine Antwort
  • Ich folge meiner Intuition und ich lasse dir deine
  • Ich höre dein NEIN und erfülle mir selbst mein Bedürfnis
  • Ich kann NEIN sagen und liebevoll sein
  • Ich kann JA sagen und bei mir bleiben
  • Ich nehme mir die Zeit, eine Lösung zu finden die für mich und für uns alle stimmt
  • Ich respektiere die Zeiten des Feierns und die Zeiten des Einzelgängers
  • Ich achte den Rhythmus zwischen Nähe und Distanz 
Ganz gleich, ob wir bereits in einer Gemeinschaft oder in einer Beziehung oder allein leben, ich fühle, dass es an der Zeit ist, dass wir das "und" üben, mit allen mit denen wir zu tun haben. In  Gruppen, Seminaren, mit  Nachbaren, Freunden, Kindern, Kollegen...
Für dieses Üben braucht es keine Technik. Es braucht den Mut, das eigene Herz zu öffnen,
verletzlich und kraftvoll zu sein, mitfühlend und mutig.

Ich liebe die neue Zeit!

Katrin Grassmann

16.10.2013